Immer am Wasser entlang: Von Hochheim bis Biebrich

Endlich wollte ich mir wieder einmal, eine länger Wander-Strecke vornehmen. Schon länger spielte ich mit dem Gedanken einmal den Wanderweg am Rhein entlang abzulaufen, den ich sonst immer nur vom Zug aus sehe, wenn ich nach Frankfurt fahre. Doch wie das so ist, mal war das Wetter nicht passend, mal passte die Zeit einfach nicht und dann gehts auch noch über die Auen, die nach längerem Regen einem Schlammbad gleichen oder oft sogar ganz überflutet sind.

Heute aber konnte ich mich dann endgültig nicht mehr drücken. Das Wetter ist gut, nicht zu warm, nicht zu kalt, schön herbstlich. Und ich wollte dann doch mein Vorhaben noch in die Tat umsetzen bevor es wieder in den Winter reingeht.

Los ging es an der S-Bahn-Station „Hochheim (Main)“. Von Wiesbaden aus kann man dort mit der S-Bahnlinien S1 hinfahren. Die Fahrtdauer beträgt etwa 12 Minuten. Also keine all zu lange Fahrt. Übrigens liegt der Bahnhof in Hochheim noch im Tarifgebiet 13, gehört also zur Großwabe Wiesbaden. Somit muss bei einer entsprechenden Zeitkarte kein Anschlussticket gezogen werden.

Am Bahnhof angekommen, musste ich durch die Unterführung bis zur Neckarstraße gehen. Von dort aus geht es durch ein Wohngebiet, bis zu einigen Feldwegen und Trampelpfaden, die durch die Auenlandschaft am Main führen. Ich folgte einem der Wege, möglichst nah am Wasser entlang. Auf diesem Weg muss man erst die Main-Brücke der A671 unterqueren. Dannach führt der Weg unter einer Eisenbahnbrücke hindurch.

Erster interessanter Zwischenstopp für mich war an der Mainschleuse in Kostheim. Dieses große Bollwerk, das ich bisher nur von der Eisenbahnbrücke aus gesehen hatte konnte ich nun endlich direkt aus nächster Nähe betrachten und ablichten.

Das ab 1934 errichtete Bauwerk ist heute eine der verkehrsreichste Binnenschleuse im deutschen Wasserstraßennetz. Und die aus zwei Schleusenkammern bestehende Anlage ist stromaufwärts auch die erste Schleuse hinter der Mündung des Mains in den Rhein.

Von dort aus ging es für mich weiter über die Mainwiesen Richtung Mainz-Kostheim. Ein Stadtteil, der trotz des Namenszusatz „Mainz“ offiziell zu Wiesbaden gehört. Hier entdeckte ich noch ein zusätzliches Schmankel. Nahe der Industrieanlagen der SCA Hygiene Paper GmbH wurde diremt am Ufer des Mains eine begebarer Aussichtsturm aufgestellt. Wer sich die Mühe macht die verschiedenen Etagen der Meterhochen Plattform zu erklimmen erhält einen wundervollen Blick über Kostheim, das gegenüber liegende Gustavsburg und den Main.

Leider musste ich hier etwas sparsam fotografieren um den Akku meiner Kamera nicht zu überlasten. Außerdem gibt es immernoch Probleme mit der Schärfe der Bilder. Aber darum kümmere ich mich demnächst. Versprochen!

Weiter ging es an der Brücke, der Darmstädter Landstraße vorbei bis zum Klärwerk Kostheim. Von hier führen mehrere Fußwege durch ein kleines Naherholungsgebiet mit Schrebergärten, Sport- und Campinganlagen und einem Schwimmbad. Und nicht vergessen sollte man auch die beeindruckende Mainmündung an der man unweigerlich vorbei kommt. Hier sind fast ununterbrochen große Containerschiffe zu erspähen.Ab hier führt der Weg nun am Rhein entlang. Um die Aue Richtung Mainz-Kastel wieder verlassen zu können musste muss man allerdings erst noch eine hoch Fußgängerbrücke erklimmen und einen kleinen Seitenarm des Rheins überqueren.

In Mainz-Kastel, das übrigens trotz des Namens ebenfalls ein Stadtteil Wiesbadens ist, führt der Weg ersteinmal an der sogenannten „Reduit“ vorbei. Das zwischen 1830 und 1834 als Kaserne errichtete Gebäude beherbergt heute mehrere Vereine, ein Jugendzentrum und das Museum Castellum. Der Innenhof wird, vor allem im Sommer, zu Veranstaltungszwecken genutzt. So finden hier unteranderem eine alljährliche Mittelalterveranstaltung mit Ritterfestspielen statt.

An der Reduit vorbei geht es unter der Theodor-Heuss-Brücke entlang. Der Blick auf Mainz ist von hier übrigens großartig. Wer auch einen tollen Blick über den Rhein genießen möchte, sollte allerdings auch einmal kurz auf die Brücke selbst steigen. Von dort kann man selbst die Mainmündung und die dahinterliegende Eisenbahnbrücke noch erkennen.

Nun führt der Fußgängerweg ohne weitere, große Sehenswürdigkeiten am Rhein entlang. Nach einigen Kilometern hat man Kastel und dann gar Amöneburg mit seinen Industrieanlagen hinter sich gelassen. Schloss Biebrich mit seinem Schlosspark kommt in das Sichtfeld des Wanderers. Und so endet auch diese kleine Reise nach einem kurzen Spaziergang im Park, an der Bushaltestelle am enderen Ende, oder wer möchte kann auch vom Bahnhof Biebrich aus, der gleich Gegenüber des Schlossparks gelegen ist mit dem Zug zurück fahren.

Ich selbst kann diese Strecke nur denen empfehlen, die sich etwas mehr Zeit mitbringen. Denn zusammen genommen hat man am Ende etwa 15 Kilometer hinter sich gebracht. An warmen Tagen sollte da ein gewisser Wasservorrat auf keinen Fall vergessen werden. Die Strecke eignet sich zwar wunderbar zum einsamen erholen, aber das heißt leider auch das auf dem Weg kilometerweit keine Läden oder Imbissbuden zu finden sind. Also Proviant nicht vergessen! Oder einen Abstecher ins Castellum mit anschließender Einkehr in das naheligende Restaurant mit einplanen.

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Ein bezaubernder Spaziergang am Rhein!

Ach! So ein wundervolles Wetter und dann sind jetzt im Mai die Temperaturen auch noch so angenehm. Nicht so heiß wie es vermutlich im Sommer noch werden wird. Das rief ja förmlich nach einer neuen Wanderroute.

Los ging es heute in Mainz an der Bushaltestelle „Neubrunnenplatz“. Von Wiesbaden aus wird dieser Haltepunkt von den Buslinie 6 und 6A in Richtung „Mainz-Marienborn Pfarrer-Dorn-Straß“ angefahren. von dort kann man einen wunderbaren Spaziergang durch die Innenstadt machen doch auch zum Rhein ist es nicht weit.

So habe auch ich micht auf den Weg durch die Einkaufsstraßen gemacht. Ein kurzer Schaufensterbummel ist ja auch mal erlaubt. Als das langweilig wurde bin ich am Dom vorbei über den Fischtorplatz zum Rheinufer geschlendert. Bei diesem Wetter ist ein Spaziergang am Wasser immer sehr angenehm. Allerdings muss man auch mit jeder Menge menschlichem Gegenverkehr rechnen. Da ist schon so einiges los auf der Promenade.

Als ich von der Mainzer Rheinseite genug hatte zog es mich zur Theodor-Heuss-Brücke. Ich habe ja ein gewisses Faible für Brücken und wollte endlich mal oben und auf den Rhein hinunter sehen. Außerdem ist auch der sonstige Ausblick von dort oben sehr interessant. So kann man bis zur, mehrere Kilometer entfernten, Eisenbahnbrücke sehen und hat auch einen guten Ausblick auf einige Auengebiete. Das brachte mich auf die Idee einmal weiter bis zur Maaraue zu laufen. Dort war ich bisher noch nie gewesen. Also ging es weiter auf die Wiesbadener Rheinseite.

Auch wenn sich der Stadtteil auf dieser Seite Mainz-Kastel nennt, gehört Kastel doch schon seit Ende der amerikanischen Besatzung nicht mehr zu Mainz. Allerdings befindet sich hier das einzige  Postverteilzentrum Deutschlands, das außerhalb des eigenen Zustellbezirks liegt. Nämlich das Verteilzentrum von Mainz. Außerdem hat Kastel auch eine Mainzer PLZ und Vorwahl.

Mein Weg führte mich weiter an der sogenannten Reduit vorbei in der sich heute das Museum Castellum der Gesellschaft für Heimatgeschichte Kastel e. V. befindet. Dann geht es weiter durch einen kleinen Park, in dem im Sommer auch gegrillt werden darf. Von hier führt eine kleine Fußgängerbrücke über einen alten Rheinarm, den sogenannten Floßhafen, bis auf die Maaraue.Der Floßhafen war zur Zeit der Flößerei äußerst wichtig, denn nur hier konnten die Flößer durch die geringere Strömung ungefährdet anlegen.

Die Maaraue selbst ist heute ein Naherholungsgebiet. Hier befinden sich Campingplätze ein Freibad, Grillplätze und wichtig für mich, ein wunderbarer Wanderweg direkt am Rhein entlang, die sogenannten Franziska-Retzinger-Promenade, die später in die Konrad-Schollmayer-Straße übergeht. Gemeinsam führen einmal um die gesamte Aue herum bis fast nach Kostheim hinein.

Für mich ging es in Kostheim dann nurch durch einen Park bis zur Brücke der Darmstädter Landstraße, die Mainz-Kostheim mit Mainz-Gustavsburg verbindet. Hier drehte ich wieder um und folgte der Hauptstraße bis zur nächsten Bushaltestelle. Nach über 8 Kilometern, wollte ich dann nämlich doch langsam nach Hause.

Von hieraus fährt übrigens dann kein Bus mehr direkt bis nach Wiesbaden hinein. Der beste Weg zurück ist eine kurze Fahrt zum Bahnhof Mainz-Kastel um dann von dort aus die S-Bahn zu nehmen.

Quellen: