[Update] Die Schiersteiner Brücke

Die meisten aus der Region Wiesbaden/Mainz werden es wohl im Radio gehört oder in der Zeitungs gelesen haben und wer zur Zeit regelmäßig zwischen Wiesbaden und Mainz pendeln muss wird es leider auch zu spüren bekommen haben: Die Schiersteiner Brücke ist gesperrt!

Bei den Bauarbeiten zur neuen Schiersteiner Brücke hatte sich einer der alten Pfeiler um 20 cm geneigt, das dazugehörende Brückenlager sprang heraus und die Fahrbahn senkte sich um 30 cm ab. Die Folge waren gefährliche Risse, die die Brücke in letzter Konsequenz gar zum Einsturz hätten bringen können. Aus diesem Grund wurde eine soforte Sperrung der Brücke  beschloß.

Seither herrscht Verkehrschaos zwischen Wiesbaden und Mainz, denn die Theodor-Heuss-Brücke ist dem nun herrschenden Ansturm nicht im geringsten gewachsen und viele der Pendler mussten auf die S-Bahn oder gar auf eine, der flussaufwerts verfügbaren, Fährverbindungen ausweichen.

All diese Aufregung ist für mich heute Grund genug diese wichtige Lebensader zwischen den beiden Hauptstädten endlich einmal genauer zu beleuchten und mir auch das Vorranschreiten der aktuellen Arbeiten an der neuen Schiersteiner Brücke genauer anzusehen.

Eckdaten

Der offizielle Name dieses beeindruckenden Bauwerks ist „Rheinbrücke Wiesbaden-Schierstein“. Es verbindet den Wiesbadener Stadtteil Schierstein über den Rhein und die Rettbergsaue hinweg mit dem Mainzer Stadtteil Mombach.


Die Schiersteiner Brücke wurde als Balkenbrücke konstruiert, hat eine Länge von 1282 und wird als Autobahnbrücke genutzt (wenn sie denn genutzt wird. ;-)). Erbaut wurde sie in den Jahren 1959 bis 1962 und die offizielle Eröffnung erfolge am 13. Dezember 1962. Seit her wird sie täglich von durchschnittlich 80.000 Fahrzeugen befahren.

Die letzte große Sanierungsaktion fand in den Jahren 1997 bis 2000 statt und kostete damals 21 Millionen DM. Leider konnte auch das die alte Schiersteiner Brücke nicht wirklich retten. Bereits bei der ersten großen Prüfung nach der Sanierung im Jahre 2006 wurden so garvierende Mängel festgestellt, das das Bauwerk als nicht mehr sanierungsfähig eingestuft wurde. Laut dem damaligen Gutachten gibt es nur noch eine vorraussichtliche Restnutzungsdauer bis 2015 (und was soll ich sagen, nach aktuellem stand lagen die damaligen Gutachter mit dieser Einschätzung wohl goldrichtig). Seit dem späten Abend des 10. Februar 2015 ist die Brücke nun gesperrt und das noch bis mindestens Ende März. Dann kann sie möglicherweise, zumindest für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer, wieder freigegeben werden. Was darüber hinaus geschehen wird steht noch in den Sternen.

[Update 19.04.2015]
Am Abend des 12. April 2015 wurde die Schiersteiner Brücke wieder für Fahrzeuge bis maximal 3,5 Tonnen und maximal 2,2 Metern Breite frei gegeben. Seither stellt ein kompliziertes Warnsystem mit Gewichtssensoren, Schranken und Warnleuchten sicher das kein Schwerlastverkehr die Brücke überqueren kann. Im Fall das ein Brummifahrer die Anweisungen missachtet und trotz allem versucht die Brücke zu befahren wird diese nun automatisch gesperrt und der jeweilige LKW wird von der Polizei, vor der Auffahrt, von der Autobahn gelotst. Die führte bisher schon einige Male zu verzögerungen, scheint aber im Großen und Ganzen gut zu funktionieren.

https://youtu.be/3qUCBKL_G7c

Entgegen der ursprünglichen Planung, die Brücke für Radfahrer und Fußgänger erst wieder im Mai frei zu geben, dürfen auch diese Verkehrsteilnehmer die Schiersteiner Brücke seit dem 14. April wieder nutzen.

 

Der Neubau

Nach einer mehrjährigen Planungsphase erfolgte am 12. September 2013 der Spatenstich für den Neubau der Schiersteiner Brücke. Bis, voraussichtlich 2019, wird es dauern, bis die dann aus zwei getrennten Überbauten bestehende Brücke fertig gestellt sein wird. Jeder dieser Überbauten wird dann 21,72 Meter breit sein und aus je 3 Fahrspuren und einem Rad- und Gehweg bestehen. Auch wird die neue Brücke mit dann 1285 m etwas länger sein als ihre Vorgängerin.

Bauarbeiten im Februar 2015

Weiterführende Links:

Mehr über den Bau der Schiersteiner Brücke mit Fotos aus der Bauphase findet ihr hier: http://www.schiersteinerbruecke.de/artikel/historie
Mehr zu den aktuellen Bauarbeiten der neuen Schiersteiner Brücke gibts hier:
http://www.schiersteinerbruecke.de/artikel/planung
Mehr Informationen und Fotos zur aktuellen Sperrung hier:
Brückensong vom FFH-Radio
Brückensong II vom FFH-Radio
Bildergalerie vom FFH-Radio
Und auch ganz witzig, die Schiersteiner Brücke Live 😉
http://www.schiersteinerbruecke.de/webcams

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Schiersteiner_Br%C3%BCcke
[Update 19.04.2015]:
http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/wiesbaden/schiersteiner-bruecke/schiersteiner-bruecke-befuerchtetes-chaos-auf-der-a643-bleibt-aus_15179030.htm
Weg frei für Radfahrer und Fußgänger

Ein bezaubernder Spaziergang am Rhein!

Ach! So ein wundervolles Wetter und dann sind jetzt im Mai die Temperaturen auch noch so angenehm. Nicht so heiß wie es vermutlich im Sommer noch werden wird. Das rief ja förmlich nach einer neuen Wanderroute.

Los ging es heute in Mainz an der Bushaltestelle „Neubrunnenplatz“. Von Wiesbaden aus wird dieser Haltepunkt von den Buslinie 6 und 6A in Richtung „Mainz-Marienborn Pfarrer-Dorn-Straß“ angefahren. von dort kann man einen wunderbaren Spaziergang durch die Innenstadt machen doch auch zum Rhein ist es nicht weit.

So habe auch ich micht auf den Weg durch die Einkaufsstraßen gemacht. Ein kurzer Schaufensterbummel ist ja auch mal erlaubt. Als das langweilig wurde bin ich am Dom vorbei über den Fischtorplatz zum Rheinufer geschlendert. Bei diesem Wetter ist ein Spaziergang am Wasser immer sehr angenehm. Allerdings muss man auch mit jeder Menge menschlichem Gegenverkehr rechnen. Da ist schon so einiges los auf der Promenade.

Als ich von der Mainzer Rheinseite genug hatte zog es mich zur Theodor-Heuss-Brücke. Ich habe ja ein gewisses Faible für Brücken und wollte endlich mal oben und auf den Rhein hinunter sehen. Außerdem ist auch der sonstige Ausblick von dort oben sehr interessant. So kann man bis zur, mehrere Kilometer entfernten, Eisenbahnbrücke sehen und hat auch einen guten Ausblick auf einige Auengebiete. Das brachte mich auf die Idee einmal weiter bis zur Maaraue zu laufen. Dort war ich bisher noch nie gewesen. Also ging es weiter auf die Wiesbadener Rheinseite.

Auch wenn sich der Stadtteil auf dieser Seite Mainz-Kastel nennt, gehört Kastel doch schon seit Ende der amerikanischen Besatzung nicht mehr zu Mainz. Allerdings befindet sich hier das einzige  Postverteilzentrum Deutschlands, das außerhalb des eigenen Zustellbezirks liegt. Nämlich das Verteilzentrum von Mainz. Außerdem hat Kastel auch eine Mainzer PLZ und Vorwahl.

Mein Weg führte mich weiter an der sogenannten Reduit vorbei in der sich heute das Museum Castellum der Gesellschaft für Heimatgeschichte Kastel e. V. befindet. Dann geht es weiter durch einen kleinen Park, in dem im Sommer auch gegrillt werden darf. Von hier führt eine kleine Fußgängerbrücke über einen alten Rheinarm, den sogenannten Floßhafen, bis auf die Maaraue.Der Floßhafen war zur Zeit der Flößerei äußerst wichtig, denn nur hier konnten die Flößer durch die geringere Strömung ungefährdet anlegen.

Die Maaraue selbst ist heute ein Naherholungsgebiet. Hier befinden sich Campingplätze ein Freibad, Grillplätze und wichtig für mich, ein wunderbarer Wanderweg direkt am Rhein entlang, die sogenannten Franziska-Retzinger-Promenade, die später in die Konrad-Schollmayer-Straße übergeht. Gemeinsam führen einmal um die gesamte Aue herum bis fast nach Kostheim hinein.

Für mich ging es in Kostheim dann nurch durch einen Park bis zur Brücke der Darmstädter Landstraße, die Mainz-Kostheim mit Mainz-Gustavsburg verbindet. Hier drehte ich wieder um und folgte der Hauptstraße bis zur nächsten Bushaltestelle. Nach über 8 Kilometern, wollte ich dann nämlich doch langsam nach Hause.

Von hieraus fährt übrigens dann kein Bus mehr direkt bis nach Wiesbaden hinein. Der beste Weg zurück ist eine kurze Fahrt zum Bahnhof Mainz-Kastel um dann von dort aus die S-Bahn zu nehmen.

Quellen: