Fröhliche Weihnachten an alle die tatsächlich heute hier in den Blog hineinschauen.
Ich war heute mal etwas unweihnachtlich unterwegs. Eigentlich bin ich ja auch traditionell her so veranlagt, das ich den 24. Dezember über üblicherweise nur vor dem Fernseher hänge und mir die ganzen Weihnachtsfilme anschaue, doch so langsam komme ich leider in das Alter in dem ich diese Filme auch schon auswendig kenne. Und die wirklich guten Sachen laufen ja sowieso nicht mehr.
Also dachte ich mir kann ich die Zeit auch für einen kurzen Spaziergang nutzen. Ich bin zur Zeit wieder einmal bei meinen Eltern im Saarland und so habe ich einen kleinen Rundgang ums Dorf gemacht. Mein Ziel war eigentlich halbwegs feierlich einfach nur dem betonierten Pfad zu folgen um nicht auch noch schmutzig nach Hause zu kommen, doch wie das immer so ist, sobald man dann erst einmal unterwegs ist findet man immer irgend einen Pfad den man schon lange nicht mehr gegangen ist und dem man unbedingt einmal wieder folgen möchte. So ging es mir auch heute und so kam ich leider mit „Betonfüßen“ nach Hause. Komischerweise stört sich meine Mutter daran aber scho gar nicht mehr. *g*
Aber fangen wir von Vorne an. Los ging es wieder einmal auf dem Feldweg „Zum Schleiderweg“. Das Wetter war weniger gut. Größtenteils grau in grau, doch es reichte um einwenig spazieren zu gehen.
Ich folgte dem Schleiderweg bis rauf an den Wald. Hier oben gibt es leider kaum Straßenbezeichnungen. Daher nur die Info, das ich dann einem kurzen Pfad in Richtung Norden bis an den Waldrand gefolgt bin um dann den dort verlaufenden Parallelweg zurück ins Dorf zu stapfen. Dummerweise war ich so abenteuerlustig dann nicht gleich die nächste Abzweigung zu nehmen, sondern weiter in Richtung Gipsberg zu laufen. Hier wollte ich einige Fotos machen, trat dabei aber gleich mal in das größte Schlammloch das ich finden konnte und ruinierte mir die Schuhe. Daran hatte ich dann auch schon keine Lust mehr zurück zur Abzweigung ins Dorf zu laufen. Ich weiß ja, das irgendwann noch eine kommt, auch wenn diese mitten durch den Wald verläuft. Außerdem war ich gar nicht so sicher ob ich diesen Pfad überhaupt finden würde, weil ich ihm das letzte Mal als kleines Kind gefolgt bin und damals auch nicht auf mich allein gestellt war. Doch im zweifelsfall wäre ich einfach zurück gelaufen oder irgendwann am Wohngebiet Gipsberg angekommen, was nun auch nicht die schlechteste Lösung gewesen wäre.
Doch ich hatte Glück! Auch Kindheitserinnerungen kann man vertrauen. Ich fand den Pfad. Da ich mittlerweile aber sehr weit oben auf dem Hang stand ging er entsprechend steil nach unten. Die Tannennadeln machten ihn auch nicht gerade sicherer und irgendwie war es schon unheimlich nach so vielen Jahren wieder einmal hier zu sein.
Nach einigen Metern fand ich dann auch noch etwas von dem ich eigentlich nicht geglaubt hatte das es noch da sein würde. Es gibt auf diesem Trampelpfad nämlich eine kleine Mariengedenkstätte und sie ist tatsächlich noch gut erhalten. Frischen Blumen und eine brennende Kerzen zeugten sogar davon das hier regelmäßig Menschen herkommen, möglicherweise um zu beten, vielleicht auch aus anderen Gründen. Doch auf einem so unwegsamen Pfad mitten im Winter hätte ich nicht unbedingt damit gerechnet.
Einige hundert Meter später war ich dann auch schon wieder aus dem Wald heraus und am Friedhof des Dorfes angekommen. Von dort sind es dann nur noch wenige Meter bis nach Hause gewesen. So bin ich dann doch noch pünktlich zur Bescherung wieder zuhause gewesen. Jetzt heißt es bloß noch Schuhe putzen!
Hier noch die Karte für die genauere Orientierung. Leider kann ich den Trampelpfad im Wald nicht richtig einzeichnen, weil er bei Google nicht genau an den Weg im Wald anschließt. Dort wo B ist geht es auf jeden Fall hinunter.
Und hier die Fotos meines Ausflugs:
- Einsamer Trampelpfad im Wald, der zurück ins Dorf führt.
- Es geht steil nach unten.
- Selbst jetzt liegen hier frische Blumen und es stehen brennende Kerzen am Boden.
- Gedenkstätte für die Heilige Maria
- Von hier kann man weit sehen. Blick durch eine Schneise bis rüber zum andern Hügel. Die Bauten gehören der Bundeswehr.
- weitentfernter Fernsehturm
- Der Weg wird immer unwegsamer.
- Lichtstrahl vom Himmel
- Weiter Blick! Die gepflügte Erde scheint endlos.
- Immer gerade aus geht es zum Wohngebiet Gipsberg.
- Blick über die Felder, vom Parallelweg des Schleiderwegs.
- Der Himmel über Merchingen in bedrohlich Grau, doch das Wetter hält.
- Merchingen von einem kleinen Aussichtspunkt am Schleiderweg gesehen.
- Merchingen am Heiligabend 2011. Alles sehr ruhig hier.