Zur Autobahn und zurück!

Was viele nicht wissen: Auch in der „Großstadt“ Wiesbaden gibt es ländliche Gebiete. Ein Umstand der manchmal zu etwas kurios anmutenden Gegebenheiten führt. Denn wenn ich von Wiesbaden-Bierstadt zu Fuß in Richtung Erbenheim los gehe und einfach geradeaus über die Felder stapfe stehe ich irgendwann einfach an der Autobahn oder genauer an der „Berliner Str.“ einem Ausläufer der A455. Sie zieht eine große Schneise durch das Gebiet und war bisher eine unüberwindbares Hinderniss für meine Spaziergänge.

Heute habe aber dennoch genau diese Strecke gewählt. Einfach einmal bis zur Autobahn und dann zurück. Wenn man sich diesen Weg auf der Karte ansieht, kann man erkennen wieso diese Strecke so einfach ist. Sobald man aus Bierstadt heraus ist geht es immer gerade aus!


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Besonders schön an dieser Strecke ist, das man von der Zivilisation gar nicht so weit entfernt ist, aber dennoch draußen in der grünen Natur ist. Auch hat man hier einen unglaublich weiten Blick über die Felder und man sieht bis zu den nächstgelegenen Orten.

Von etwas höher gelegenen Stellen aus kann man sogar bis über den Rhein nach Mainz sehen. Der Blick vom Rande der Autobahn aus ist daher besonders interessant. Von dort sieht man über die Deponie Dyckerhoffbruch hinweg über den Rhein bis hin zu den Windkraftanlagen auf der pfälzischen Seite. Ein fantastisches Bild. Schade nur das die vielen Autos dazwischen sind.

Ziemlich spät dran!

Ich bin noch immer in Merchingen und wollte auch heute noch etwas spazieren gehen. Doch wie das immer so ist. Da kommt einem erst das eine, dann das andere dazwischen und am Ende ist es schon später Nachmittag.

Mir ging es da heute leider nicht anders und so habe ich mich erst gegen 19 Uhr auf den Weg gemacht. Nichts ahnend, das mich das noch etwas in Schwierigkeiten bringen würde.

Als ich mich auf dem „Schleiderweg“ auf den weg machte war es noch hell. Noch gab es keine Zeichen für die baldige Dämmerung. Doch sehr schnell brach die Dunkelheit über mir herein. Die Sonne ging unter und tauchte den einsamen Feldweg in rosarotes glühen. Schon nach dem ersten Kilometer konnte ich von einem kleinen Aussichtspunkt, hoch über dem Dorf, Merchingen im Sonnenuntergangn fotografieren. Doch statt so schlau zu sein und gleich zurück zu gehen, musste ich natürlich bis ganz nach oben laufen.

Am Waldrand angekommen wurde es dann wirklich schon bedrohlich dunkel.  Früher als Kinder hatten wir hier häufiger Nachtwanderungen gemacht, doch damals war ich nie allein gewesen und ich hatte eine leistungsstarke Taschenlampe dabei gehabt. Heute musste ich dann für den Weg zurück meine kleine LED-Taschenlampe bemühren.

Es war dennoch ein interessantes Erlebnis mal wieder im Dunkeln hier draußen gewesen zu sein. Auch sind mir einige schöne Naturaufnahmen gelungen.

Hier kurz die Streckenführung, die auch am hellichten Tag ganz angenehm ist:


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Eigentlich ist der Weg ganz einfach. Immer der Nase nach! Vorbei geht es an einer kleinen Aussichtsplattform mit Sitzgelegenheit, danach geht es weiter an Wald und Wiesen entlang. Wer im Dunkeln seltsam blickende Lichter am Himmel entdecken sollte, sollte sich nicht wundern. Seit einigen Jahren sehen auch hier Windkraftanlagen, die selbst nur bei klarem Wetter zu sehen sind. Bei Dunkelheit oder wolkenverhangenem Himmel erkennt man nur die gespenstig schwebende Sicherheitsbeleuchtung der Anlagen.