Beim aktuellen Wetter und mit der Aussicht auf Regen wollte ich mir heute nicht zu viel vornehmen und lieber eine Strecke wählen, bei der ich notfalls auch jederzeit wieder umkehren und nach Hause fahren kann. Damit fiel meine Wahl auf einen kurzen Spaziergang am Rhein entlang und dann durch den Schlosspark Biebrich.
Hier mal die Strecke des heutigen Tages:
Diese Gelegenheit möchte ich dazu nutzen euch Schloss Biebrich und den Schlosspark etwas näher zu bringen. Schloss Biebrich ist nur eines von vielen ehemaligen Schlössern des Fürstentums Nassau. Erbaut wurde es bereits ab 1696 von Georg August Samuel von Nassau-Idstein. Damals noch als Gartenhaus geplant, wurde es ab 1701 zum Wohnschloss ausgebaut. Zwischen 1704 und 1706 wurde östlich des ursprünglichen Baus ein zweiter, gleichartiger Pavillion für die damalige Fürstin von Nassau-Idstein errichtet. Erst 1707 wurde der Baumeister Maximilian von Welsch beauftrag aus den beiden Fürsten-Pavillions ein barockes Gesamtkonzept zu entwickeln. Welsch entschied sich eine Rotunde zwischen die beiden Bauten zu setzen und alles über Galerien mit einander zu verbinden. So entstand die ungewöhnliche Frontansicht, die noch heute charakteristisch für Schloss Biebrich ist. Leider erlebte der Fürst von Nassau-Idstein die Fertigstellung seines Meisterwerkes nicht mehr. Er starb bereits 1721 an den Pocken.
Nach seinem Tod kamen die Arbeiten ins Stocken, wurden dann aber 1737 wieder aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt wurde aber bereits schon wieder an anderer Stelle gebaut. 1730 hatte Karl von Nassau-Usingen beschloßen seinen Sitz von Usingen an den Rhein zu verlegen und Schloss Biebrich als Dreiflügelanlage vollenden zu lassen. Ab 1734 wurde so der Ostflügel errichtet. 1740 begann man mit den Bauarbeiten am neuen Westflügel. 1744 verlegte Fürst Karl von Nassau-Usingen seine offizielle Residenz nach Biebrich und 1750 wurden dann auch die letzten Arbeiten am Schloss beendet. Bis 1841 diente Schloss Biebrich als Hauptresidenz der nassauischen Fürsten und Herzöge. Danach wurde es bis 1866 nur noch als Sommerresidenz genutz. Der damalige Kurfürst zog das Stadtschloss als neuen Hauptsitz vor.
Nachdem das Herzogtum Nassau 1866 von Preußen annektiert worden war blieb Schloss Biebrich im Privatbesitz des ehemaligen Kurfürsten Adolf von Nassau. Als dieser viele Jahre später zum Großherzog von Luxemburg ernannt worde ging das Schloss und das umliegende Gelände in Besitz des luxemburgischen Staates. Erst Großherzogin Charlotte, eine Enkelin des Großherzogs, verkaufte es 1935 an den preußischen Staat.
Während des zweiten Weltkrieges wurde Schloss Biebrich stark beschädigt. Vor allem der Ostflügel wurde so stark zerstört, das er nach dem Krieg abgebrochen wurde. Erst nach langem ringen wurde das Schloss in den JAhren 1980 bis 1982 wieder hergestellt und in den ursprünglichen Zustand zurück versetzt. Heute ist hier das Hessischen Landesamtes für Denkmalpflege untergebracht.
Der Schlosspark
Wie das Schloss, so hat auch der zugehörige Park im Laufe der fast 300 Jahre seines Bestehens schon so einiges an Veränderungen durchlebt. Um 1720 als Barockgarten angelegt wurde das 1200 m lange und 300 m breite Gelände zwischen 1817 bis 1823 im Stil eines englischen Landschaftsgartens umgestaltet. Hierzu wurde von Carl Florian Goetz sogar eine romantische künstliche Burgruine, die Mosburg, errichtet.
Heute dient der Schloßpark unteranderem auch als Veranstaltungsort für das jährliche Pfingsttunier des Wiesbadener Reit- und Fahr-Clubs.
Außergewöhnlich sind auch die exotischen Vögel, die sich in und um den Park angesiedelt haben. So leben hier seit den 90er Jahren etliche Papageienarten, von denen sich vor allem Halsbandsittich hier besonders eingebürgert hat.
Die Mosburg
Als Herzog Friedrich August von Nassau anfang des 19. Jahrhundert den Schlosspark vergrößern lies erwarb er auch die Überreste der Kaiserpfalz „Biburc“ und beauftragte Carl Florian Goetz mit dem Aufbau einer neugotischen Wohnburg auf deren Trümmer. Vollendet wurde die künstliche Ruine zwischen den Jahren 1805 und 1806. Sie sollte die romantische Vorstellunge vom längst vergangenen Mittelalter verkörpern und wurde zu einem beliebten Rückzugsort der nassauer Herzöge.
Nach einigen Zwischenetappen als Atelier und Ausstellungsort wurde im zweiten Weltkrieg dann aus der künstlichen Ruine eine wirkliche. Auf Grund des schlechten Bauzustands ist die Mosburg heute für Besucher nicht mehr zugänglich.
Seit einigen Jahren wir die Mosburg vom Hessischen Immobilienmanagement saniert.
Historische Bilder von Schloss Biebrich, dem Schlosspark und der Mosburg übrigens auf Sehenswertes-Biebrich.de!
- Tiefhänge Wolkendecke über Wiesbaden und Mainz.
- Blick den Rhein hinab in Richtung Schierstein
- Hochwasser am Rhein. Im Hintergrund rechts der mainzer Hafen. Links der Übergang zur Petersaue
- Blick richtung RWZ-Werk
- Möwen
- Panorama der Rettbergsaue
- Panorama des Schlosses
- Der Schlosspark erinnert eher an einen Spaziergang über Wiesen und Felder
- Aus der Ferne ist das Schloss eher unscheinbar
- Der kleine Mosbach
- Gemäschlich plättschert der kleine Bach dahin
- Erst bei näherer Betrachtung fällt auf, das er gezähmt wurde.
- Und in meheren Schleifen und Verzweigungen völlig geplant den Schlosspark durchquert.
- Eine Brücke über den Mosbach
- Spazierwege durch den Park
- Hinter Bäumen versteckt die Mosburg
- Der Mosburgweiher
- Die Mosburg am Mosburgweiher
- Die große Allee
- Panorama der Mosburg und dem Mosburgweiher s
- Ein Schwarm exotischer Vögel
- Der Mosburgweiher
- Panorma des Mosburgweiher
- Die Mosburg mit nicht mehr befülltem Burggraben.
- Die künstliche Mosburg
- Möwen auf dem dünnen Eis des Weihers
- Die Mosburg, erbaut auf den Ruinen einer echten alten Burg
- Panorama des Weihers
- Die Mosburg
- Papageie am Stamm eines Baumes
- Eine Bank am Mosburgweiher läd ein zum Verweilen
- Der Mosburgweiher
- Der Mosburgweiher , im Hintergrund das Schloss
- Die Mosburg am Mosburgweiher
- Um den Schlosspark sind heute viele Menschen angesiedelt. Hier zu sehen der Turm der Hauptkirche Biebrich.
- Ein versteckter Hügel dient als Aussichtsplattform mit Blick auf die Mosburg
- An der Äppelallee
- Heute der Sitz der BKK IHV
Quellen: