Jagdschloss Platte: Definitiv kein Spaziergang

Heute habe ich eine Strecke erkundet, die sich in einigen, wesendlichen Punkten von meinen üblichen Wanderwegen unterscheidet. Während ich üblicher Weise eher nahe der Zivilisation unterwegs bin hat es mich heute vom Großstadtdschungel in den Wald getrieben. Und auch wenn der Wald heutzutage nicht mehr das undurchdringliche Gebilde von einst ist und viele von Menschenhand geschaffene Wege ihn so zahlreich durchkreuzen, das es fast unmöglich scheind sich zu verlaufen möchte ich doch sagen, das es noch immer schwierig ist sich in so einem großen Gebiet umgeben von Bäumen zurecht zu finden. Aus diesem Grund möchte ich vorab eine wichtige Anmerkung machen. Ihr solltest da oben auf den bewaldeten Hügeln des Taunus-Gebirges, nie und nimmer und ganz egal was euer GPS sagt, den ausgebauten Pfad verlassen. Es ist absolut und auf keinen Fall notwendig irgendeinem matschigen, kleinen Trampelpfad zu folgen um zum Jagdschloss zu kommen. Fragt nicht woher ich das weiß, aber glaubt mir einfach wenn ich sage, das ihr dadurch nur unnötige, zusätzlich Kilometer generiert und ihr danach ganz sicher eure Schuhe putzen müsst. 😉
Es gibt mehr als eine mögliche Strecke, aber ein Trampelpfad muss nicht dazu gehören.

Unser heutiger Weg beginnt im Nerotal. Für alle die noch nie dort waren, man kann mit dem Bus der Linie 1 hinfahren, das habe ich auch getan. Am besten steigt man dann an der Endhaltestelle „Nerotal“ direkt vor der Talstation der Nerobergbahn aus. Von hier hat man dann einen wundervollen Blick über den Neropark auf der einen und auf das Viadukt der Nerobahn auf der anderen Seite.

Um nun zur Platte zu gelangen bin ich unter dem Viadukt hindurch und neben der asphaltierten Straße in einen kleinen Waldweg eingebogen. Hier hängt auch das einzige Hinweisschild, das ich finden konnte und das den Weg dort hin zeigt. Ich muss zugeben, das mich das sehr schnell betrübte, denn der Weg wäre ohne meine GPS-Navigationssoftware kaum zu finden gewesen. Dabei hängen auf dem Neroberg etliche Wegweiser zu allen möglichen Zielen und es gibt dort oben nicht nur einen ausgeschilderten Wanderweg.

Den genauen Weg, den ich letztendlich genommen habe könnt ihr hier sehen (wobei ich die Karte von Fehlwegen bereinigt habe):


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Er ist geprägt von sehr viel Wald und führt fast ausschließlich bergauf! Teile des Weges sind asphaltiert, einige Streckenabschnitte sind aber auch eher unwegsamer Waldboden. Ich rate auf jeden Fall zu geschloßenem, festen Schuhwerk, weil es häufiger auch mal über Schotterpisten geht und man selbst mit griffigen Sohlen schon mal ausrutschen oder umknicken kann.

Oben auf der Platte angekommen hat einen dann aber die Zivilisation wieder. Hier gibt es Grillhütten, einen großen Spielplatz, den Gasthof „Jagdschloss Platte“ und selbstverständlich das Jagdschloss selbst, das aktuell aber nur von Außen besichtigt werden kann. Von einigen Stellen dort oben hat man auch einen fantastischen Blick über den Wald hinweg bis runter zum Rhein. Auf alten Aufnahmen, kann man erkennen das diese Aussicht zur Zeit des Baus noch nicht so sehr von Bäumen verstellt war. Damals muss man mit einem Blick aus dem Jagdschloss heraus über das ganze Tal gesehen habe. Eine wundervolle Vorstellung.

Für den Rückweg habe ich mir eine etwas andere Strecke ausgesucht. Diese ist auch in größeren Teilen asphaltiert, führt aber ebenfalls ins Nerotal. Sie hat auch den Vorteil, das man nun ausschließlich bergab gehen kann und nicht noch einmal Teile des Nerobergs erklimmen muss. Das Ende liegt dann parallel zum Anfang des Waldwegs.

Hier die Karte:


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Frühlings-Impressionen aus dem Kurpark

Meine erste Strecke für heute war leider ein ziemlicher Reinfall. Ich bin eine ganze Weile lang durch ein undurchsichtiges Wohngebiet geschländert. Daher hier erst einmal nur einige Frühlings-Bilder, die ich im Kurpark machen konnte.

Der alte Wartturm und überraschende Aussichten

Heute wollte ich endlich mal zu einer Sehenswürdigkeit an der ich eigentlich täglich vorbei fahre und die DAS Wahrzeichen des Ortes Bierstadt darstellt (es ist fast schon peinlich, das ich vorher nie dort war): Die Bierstadter Warte. Der alte Wartturm  hoch oben auf dem Hügel wurde 1473 errichtet um die Gegend um Mainz herum im Auge zu behalten. Zu erreichen ist er ganz einfach wenn man von Bierstadt her kommt, der Bierstadter Straße in Richtung Innenstadt folgt und dann die Abzweigung Wartestraße hinaufgeht. Er ist dann nicht zu verfehlen. Heute steht der Turm umgeben von Kastanienbäumen in mitten eines kleinen Parks. Im Mittelalter hätte man der Bäume wegen vermutlich das Grauen bekommen. Wie soll man denn da bis nach Mainz sehen? 😉

Ich habe mich also die steile Wartestraße raufgequält und dachte schon fast für so einen kleinen alten Turm ist das ja fast nicht die Mühe wert. Aber ich habe mich völlig getäuscht, denn ich musste feststellen das dort oben noch eine Überraschung auf mich wartete. Schon von dem kleinen Park aus ahnte ich es schon, die Aussicht nach Wiesbaden ist von dort oben wunderschön. Doch erst als ich den kleinen Park mit dem Turm durchquert hatte und noch ein kleines Stück die Felder entlang gegangen war sah ich das eigentlich Panorama.

Die Aussicht von dort oben ist überwältigend!! Selbst vom Neroberg hat man keinen solchen Blick auf die Straßen und Häuserschluchten, weil alles von Bierstadt aus noch viel näher ist. Es ist einfach wunderschön. Ich fürchte, selbst die Panoramafotos werden dem Blick von hier oben kaum gerecht.

Die weitere Wegstrecke führte mich eher verworren an einigen Kleingärten vorbei bis zurück auf die Bierstadter Straße, von hier bin ich dann weiter bis in die Innenstadt gelaufen.

Hier mal die Strecken-Ansicht:


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