Deutschland-Ticket-Sommer-Tour Teil 1

Urlaub! Juchu! Und ich will endlich mal meine Deutschland-Karte einwenig ausreizen. In mir wuchs also nach und nach der Plan einfach mal mit der Bahn von Wiesbaden bis Endhaltestelle zu fahren. Richtung Norden ist das Neuwied, ca 2 Stunden Fahrt mit der VIA, leider über Eltville und Rüdesheim.

Wieso leider?

Naja, ich sag es mal so, Sommer, Sonne, Touristen und Fahrräder und die wollen alle in den Rheingau. Hinter Rüdesheim entspannt sich diese Lage aber meistens.

Um nicht völlig ins Blaue zu fahren, hatte ich mich vorher per Google einwenig darüber informiert, was man in Neuwied zu Fuß vom Bahnhof aus gut erreichen kann. Aufgepopt ist dabei direkt das „Roentgen-Museum“. Der Fußweg beträgt dabei nur wenige Minuten und endet in einem kleinen Park, der direkt an das Museum grenzt.

Der kleine (namenlose?) Park ist auch schon interressant, denn hier findet sich das Raiffeisen-Denkmal. Ja, der Name Raiffeisen wird so einigen bekannt vor kommen und ja, tatsächlich hat das mit einander zutun. Denn die heutigen Unternehmen, die unter der Marke Raiffeisen firmieren haben tatsächlich etwas mit diesem Denkmal zutun. Denn hier gedenkt man Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Er stammte zwar aus Hamm, sein Leben und Wirken spielte sich zu großen Teilen aber im heutigen Neuwied ab. So gründete er zur Unterstützung der armen Bauern in der Region einen Darlehnskassenverein und eine Landwirtschaftliche Genossenschaftsbank.

Genau das führt uns auch schon ins Roentgen-Museum. Dieses fungiert hier in Neuwied nämlich auch als Kreis-Museum, in dem unteranderem das Leben der damaligen Bevölkerung und das Wirken Raiffeisens genauer beschrieben wird.

Wieso aber nun „Roentgen“-Museum?

Nun mit der Untersuchung von Knochen mittels Bestrahlung hat das Ganze nichts zutun. Tatsächlich geht es hier um eine alte Möbelmanufaktur, die Neuwied über die Stadt-, Staats- und Landesgrenzen hinaus berühmt machte. Reiche, berühmte und köngliche Personen besaßen die, zweifelsfall schönen, aber auch technisch sehr ausgefeilten Stücke. Besonders bekannt wurden die Schreib-, Spiel- und „Verwandlungs“-Tische mit ihren mechanischen Spielereien, wie Geheimfächern, höhenverstellbaren Platten und ausgeklügelten Umbauvorrichtungen, so das die Möbelstücke vielseitig genutzt werden konnten.
Dabei wird im Museum auch die Geschichte der Familie Roentgen und ihres Unternehmens beschrieben und es werden auch die verschiedenen Techniken zur Herstellung der auswendingen Intarsie gezeigt und beschrieben.

Ebenfalls zu sehen sind wunderbare Standuhren der Gebrüder Christian und Peter Kinzing.

Als Sonderausstellung sind zur Zeit, bis zum 1. September, Bilder und Plastiken von Hans Otto Lohrengel zu sehen.

Für mich ein wunderbarer Kurzausflug von Wiesbaden, durch den Rheingau in eine nette kleine Stadt.

Quellen: https://www.kreis-neuwied.de/kv_neuwied/Roentgen/